Bobath – Therapie
für Erwachsene
bei VITAOM
Richtige Bewegung wieder erlernen
Inhalt/ Ziele:
Das Bobath – Konzept ist ein 24 Stundenkonzept, welches weltweit bekannt ist. Ansatz der Therapie ist die Zusammenarbeit zwischen Patient, einem multidisziplinären Team (Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen u.v.m.) und den Angehörigen, die diese Therapie über 24 Stunden des Tages gewährleisten.
Eine Bewegungsanalyse = Befund ist die Grundvoraussetzung. Dabei werden pathogene Bewegungsmuster zum normalen Bewegungsmuster, unter Berücksichtigung taktiler, optischer, verbaler und akustischer Reize, betrachtet. Danach wird mit dem Patienten das Ziel/ die Ziele festgelegt.
Ziel ist es:
• durch das Erkennen der Kompetenzen und der Fähigkeiten des Patienten soll eine größtmögliche Selbständigkeit erzielt werden
• im Sinne des motorischen Lernens, unter Berücksichtigung der Ebenen, soll das Erlernen/ Wiedererlernen von Bewegungsmustern erreicht werden und
• Sekundärschäden (Bsp. Kontrakturen) sollen vermieden werden
Der Patient soll mit minimalen Bewegungsauffälligkeiten maximale Selbständigkeit erreichen.
Anwendung:
Das Therapiekonzept findet Anwendung bei Patienten
• nach einem Schlaganfall (Apoplexie)
• nach einer Hirnblutung
• nach einem Schädelhirntrauma
• mit Morbus Parkinson
• mit Multipler Sklerose
• und bei anderen neurologischen/ neuromuskulären Erkrankungen (Bsp. Hirntumore, Gullian Bareé Syndrom u.v.m.)
Wirkung:
Je früher mit der Therapie begonnen wird – desto besser!
Durch eine frühst mögliche Behandlung in der Rehabilitationsphase können Hirnfunktionen günstig beeinflusst werden.
Das Bobath - Konzept beinhaltet das Neuerlernen/ Wiedererlernen von Bewegungen. Das Gehirn soll vergessene oder nicht bekannte Bewegungsabläufe sowie abgeschaltete Körperzonen wieder aktivieren. Gesunde Hirnabschnitte sollen allmählich die Steuerung der betroffenen Hirnabschnitte übernehmen, mit dem Ziel - das Gehirn organisiert sich neu.
Der Patient und der Physiotherapeut trainieren das Zusammenspiel der Sinnesorgane mit den Muskeln. Es werden durch gezielte Behandlungstechniken Bewegungsfolgen und Bewegungsübergänge angebahnt/ erlernt und die Körperwahrnehmung sowie Gleichgewichtsreaktionen verbessert. Durch ständiges Wiederholen der Übungen werden die Verknüpfungen im Gehirn gefestigt.
Ein weiterer Bestandteil der Arbeit ist die individuelle Umfeldgestaltung des Patienten, so dass ihm ermöglicht wird, seine Handlungsziele zu erreichen. Dazu zählt die Beratung und Schulung im Umgang mit Hilfsmitteln (Bsp. Rollstuhl, Schneidbrett u.s.w.) und die Raumgestaltung.
Ziel ist es, dem Patienten eine bestmögliche Bewältigung des Alltages zu ermöglichen, wodurch sich seine Selbständigkeit und Lebensqualität verbessert.
Terminvereinbarung unter: 0371 - 69 57 60 57
ZUM WEITERLESEN:
Begründer waren:
Berta Bobath, geboren am 05.12.1907 in Berlin, Physiotherapeutin und
Karel Bobath, geboren am 14.03.1906 in Berlin, Neurologe und Kinderarzt
Sie wählten zusammen am 20.01.1991 in London den Freitod.
Sie entwickelten gemeinsam ab 1943 das Bobath - Konzept. Berta Bobath beobachtete bei schwer spastischen Patienten eine positive Tonusveränderung bei einer bestimmter Lagerung sowie bestimmten Bewegungen und Stellungen. Sie erkannte, dass die Spastik kein Konstante ist, sondern von der Stellung und Bewegung des Körpers beeinflusst wird.
Erst in den 60ern wurde das Konzept auf die Therapie und Pflege von Erwachsenen ausgedehnt .
Abschließend:
Das Konzept ist ein rehabilitativer Ansatz in der Therapie und Pflege von Patienten mit Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks. Es beruht auf der Annahme der Umorganisierung des Gehirns. Diese „Methoden“ beinhalten Lernangebote. Nicht im Sinn des Bobath – Konzept ist ein schematisches Arbeiten mit gleichförmigen Übungen. Die Wirksamkeit des Konzeptes wurde mittlerweile wissenschaftlich bestätigt.